Sonntag, 19. Januar 2025

Lifestyle-Influencer - Durch die Hintertür zum Millionärslifestyle.

Der Begriff "Influencer" geistert durch das Internet seit es Instagram gibt, denn auf der beliebten Fotoplattform nahm der Siegeszug der "Beeinflusser" seinen Anfang. Als ich 2012 meinen ersten Instagram-Account eröffnete, fielen mir die Profile auf, die mit klobig-protzigem Lifestyle die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich zogen. Junge Frauen präsentierten sich dort zusammen mit sündhaft teuren Schuhen, Handtaschen und Designeroutfits in Luxusrestaurants und fünf Sterne Hotels in der ganzen Welt. Geschminkt und verschönert mit ebenso kostspieligen Makeup-Produkten, und mithilfe diverser Fotofilter und Retusche-Apps. Photoshop ließ damals noch häufiger grüßen als heute, denn mittlerweile gönnen sich die Influencer großzügige Schönheitskorrekturen für die möglichst ewige "Flawless-Beauty." Aufgespritzten Lippen a la Daisy Duck sind merkwürdigerweise noch stärker in Mode gekommen als sie es damals waren. Junge Mädchen mit XXL-Schlauchbootlippen sind heute schon eher die Regel denn die Ausnahme. Ein hässlicher Trend, denn das Resultat sind nicht etwa schöne volle Lippen, sondern grotesk entstellte Gesichter. Aber über Geschmack lässt sich trefflich streiten, vor allem im Netz. 

Über gekaufte Klicks und Follower will ich mich hier nicht auslassen, denn das wissen wir ja alle. Auch mit den großartigsten Hochglanzbildern gelingt es niemandem innerhalb weniger Tage mehrere tausend Follower zu generieren. Von daher ist klar, dass die Accountbetreiber mit Tricks arbeiten. Mir geht es vielmehr darum, den augenscheinlichen Reichtum der Influencer zu entzaubern. Ich bestreite nicht, dass es da wirklich welche gibt, die reiche Erbinnen sind, einen wohlhabenden Gatten haben, oder sich durch beruflichen Erfolg diesen Lifestyle leisten können. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass ein großer Teil der Mädels die fleißig ihre hochpreisigen Handtaschen in die Kamera halten, während sie vor immer neuen Traumkulissen posieren, zu ungeahnten Mitteln greifen um genügend Geld einzuheimsen mit dem sie all den Glitzerkram finanzieren. Was ich bis dato ebenso wenig gewusst und für möglich gehalten hätte, wie vielleicht auch viele meiner Leser, ist die Tatsache, dass einige Influencerinnen als Escortdame arbeiten. Mit anderen Worten: Es sind Edelprostituierte die sich für mehr als die üblichen 50 Euro an zahlungskräftige Männer verkaufen. 

Ich habe im Internet recherchiert und bin auf einige interessante Informationen dazu gestoßen. Abgesehen davon, dass die Frauen nicht unter demselben Namen arbeiten unter dem sie auf ihren Accounts bekannt sind, werde ich auch keine Namen nennen oder Vermutungen anstellen welche Influencerinnen gemeint sind. Fakt ist aber, der Millionärslifestyle den einschlägige Ladies bei Instagram und Tiktok präsentieren wird keineswegs nur durch gelungene Posts finanziert, sondern durch ihren Einsatz im Luxussegment des horizontalen Gewerbes. Dafür müssen sich die Mädels natürlich auch etwas mehr gefallen lassen als vielleicht ansonsten üblich, denn die Hochfinanz ist vom Normalen längst so gelangweilt, dass es mit "Blümchensex" keineswegs getan ist. Man kann sich vorstellen, dass die Frauen schon einiges an Mut und Überwindung aufbringen müssen um sich die nächste Dior oder Chaneltasche zu verdienen. Ich muss sagen, mich hat diese Erkenntnis doch etwas überrascht, denn auch ich habe mir zu Anfang Brei um den Mund schmieren lassen und geglaubt, dass es tatsächlich nur auf genügend Follower, Klicks und gut bezahlte Kooperationen ankommt, wenn man diesen Lifestyle leben will wie er uns im Internet gezeigt wird. 

Doch Pustekuchen, von ein paar Bildern und Videos alleine ist es eben doch nicht möglich, sich ein Luxusleben zu ermöglichen. Leider glauben noch immer sehr viele, vor allem junge Instagram- und Tiktok-Nutzer, dass man nur genügend "Internetfame" braucht um zu leben wie ein Kaiser. Die Wirklichkeit sieht auch hier anders aus, und ich bin überzeugt, dass die meisten jungen Frauen unter diesen Umständen lieber davon absehen, sich jede Woche eine neue Handtasche für ein paar Tausend Euro zu kaufen oder jeden zweiten Tag an einem anderen Traumstrand die Nase in die Sonne ( und in die Kamera ) zu halten. Diese Luxusladies arbeiten also nicht hauptberuflich als Instagrammodel sondern ganz nebenbei für Escortagenturen die sie auf ihren Homepages an Herren mit dicker Brieftasche anbieten. Neben dem üblichen Honorar informieren sie auf diesen Websites auch über die Geschenke die sie von ihren Kunden erwarten. Aufgelistet werden dort extravagante Gaben von Edelmarken wie Hèrmes, Dior, Chanel, Louis Vuitton um nur einige zu nennen. 

Obwohl ich mir schon so etwas in dieser Richtung vermutet habe, hätte ich nicht gedacht, dass es tatsächlich so ist. Prostitution ist kein einfaches Geschäft, denn neben den Risiken welche die Frauen eingehen wenn sie sich mit fremden Männern treffen, sind die Wünsche der reichen Kundschaft auch nicht von schlechten Eltern. Von daher braucht es schon eine gehörige Portion Entschlossenheit, und ja auch ein gehöriges Maß an Gier nach Luxusprodukten um sich dieser Herausforderung zu stellen. Und nicht jede junge Frau wäre bereit, sich für ein bisschen Glitzerkram derart missbrauchen zu lassen. 

Ich werde also künftig mit anderen Augen auf den zur Schau gestellten Lifestyle dieser Ladies blicken. Ich weiß, dass es nicht die vielen ( meist noch gekauften Klicks und Follower ) sind, die es den viel bewunderten Influencerinnen ermöglichen groß rauszukommen, sondern schlicht und ergreifend ein Zusatzjob als willige Begleiterin für Herren der Finanzelite. Ich muss dazu sagen, ich schreibe diesen Artikel nicht aus Neid ( ich besitze auch ein paar Sachen vom Designer ) sondern weil ich denke, dass gerade junge Frauen die täglich Zeit auf Instagram und Tiktok verbringen und völlig geblendet sind von all dem dargebotenen Reichtum, ein wenig Aufklärung gebrauchen können darüber, wie ihre vielbewunderten "Influencerinnen" zu all diesen Dingen kommen. Ich sage es nochmal: Nicht jede Lifestyle-Bloggerin arbeitet nebenbei als Prostituierte, aber es sind eben nicht wenige die es tun. Und das sollten diejenigen bedenken, die bisher glaubten, dass man von Instagram so fürstlich leben kann wie es die betreffenden Accounts ihnen glauben machen wollen. 

Mein Fazit in dieser Sache: Mehr Schein als Sein trifft auch auf jene Internetstars zu, die in einem mehr als fragwürdigen Rampenlicht stehen und ihre Follower ganz gehörig an der Nase herumführen. Es ist nicht alles Gold was glänzt, das habe ich zuhause als Kind oft zu hören bekommen, und meine Familie hatte auch da mal wieder Recht. 

In diesem Sinne, eine erfolgreiche Woche für euch alle.

Eure Marion Herzogin von Meranien ♛


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Quo Vadis, Instagram?

Lasst uns mal über Instagram reden. Warum? Weil sich die App seit ihrer Gründung im Jahr 2010 spürbar verändert hat. Wenn es um Veränderunge...